Music for Brainwaves: Akustisches Gehirndoping für Content-Strategen

„Ambient music must be able to accomodate many levels of listening attention without enforcing one in particular; it must be ignorable as it is interesting. Ambient music is intended to induce calm and a space to think.“

Briano Eno

Wahrscheinlich hat jeder schon mal Walgesängen gelauscht oder wurde von diesen sanften, repititiven Panflötenstücken gequält während einer Yogastunde oder in einem Massagesalon. Die Wirkung dieser Entspannungsmusik von der Stange ist nicht wegzureden, aber sie ist in der Regel auch nicht unbedingt … aesthetically pleasing. Tatsächlich geht’s aber auch anders.

Ich besitze eine ziemlich umfangreiche Plattensammlung aus dem Ambient-Bereich, das ist eine Musik, die ich immer hören kann, obwohl man sie im konventionellen Sinne vielleicht als langweilig empfinden würde. Guter Ambient kann mich umheimlich anrühren und trotzdem kann ich dazu wunderbar arbeiten und entspannen. Es ist eine Musik wie ein liebgewonnenes Möbelstück – es ist einfach da, kaum bemerkt im Raum schwebend, doch wenn man einmal hinschaut, versinkt man einen Moment in unschuldiger Freude. Weniger kitschig als ich hat Ambient-Godfather Brian Eno die Sache Ende der Siebziger auf den Punkt gebracht, siehe obiges Zitat.

Was hat das jetzt mit Content-Strategie zu tun? Zwei Dinge: Erstens ist Ambientmusik Gegenstand einer spannenden aktuellen Content-Marketing-Kampagne eines internationalen Hotelunternehmens. In Zusammenarbeit mit dem Londoner Label Erased Tapes Records ist ein Album entstanden, das neurowissenschaftliche Erkenntnisse über die Einfluss von Musik auf das Gehirn verbindet mit dem ästhetischen Gespür der dort beheimateten Künstler Michael Price, Högni und Ben Lukas Boysen. Die Musik soll sich den Befindlichkeiten des modernen Business-Reisenden annehmen, aber sie funktioniert, finde ich, genau so gut bei angehenden Content-Strategen in der Masterarbeitshölle.

Bestimmte Oszillationen akustischer Stimuli, das heißt Töne, Rhythmen und Frequenzen können demnach die Aufnahmebereitschaft des Gehirns und die Konzentration steigern, sie können vielleicht zu einem bestimmten Grad Ängste lösen, sie können besänftigen.

Die Drei Stücke des Music For Brainwaves Albums tragen die Titel Focus in 12-18Hz, Ascend in 8-13.9Hz und Dream in 0.1-3.9Hz und sollen das Gehirn auf unterschiedliche Weisen beeinflussen, sie wurden komponiert, um die Leistungsfähigkeit zu steigern und die angespannte Psyche zu beruhigen. Ich habe den wissenschaftlichen Hintergrund des Projektes nicht recherchiert, aber das macht gar nichts, denn ich fühle mich trotzdem davon immens abgeholt und höre es gerade rauf und runter, während ich Dinge in mein Masterarbeitsdokument hineinschreibe. Vielleicht hilft es euch ja auch ein bisschen?

Hier gibt’s noch mehr Ambient-Empfehlungen, die ich gern zum Arbeiten höre (Spotify-Links):

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