Reflection in action: waiting for Spieltrieb

Texte schreiben, das ist etwas, was mir so zufällt. Meine beruflichen Ambitionen waren dahingehend früher durchaus ambitioniert, heute nicht mehr so. Inzwischen fühle ich mich in der Schnittstellenrolle besser aufgehoben, also als derjenige, der über die Vitalparameter von Texten und Content wacht und darauf aufpasst, dass sie auffindbar sind und dass ihre sogenannte performance in die strategischen Ziele ihres digitalen Kanals einzahlt. Damit den Nutzern geholfen ist und auch dem Unternehmen.

Jedenfalls, das Texteproduzieren fällt mir eigentlich recht leicht. Das heißt allerdings nicht, dass die Qualität meines Outputs nicht größeren Schwankungen unterworfen wäre. Im Gegenteil, da ist dieses Portfolio das beste Beispiel. Damit mir ein Text gelingt und ich den ganzen Prozess als gewinnbringend und auch als eine persönliche Freude empfinden kann, brauche ich Zeit. Und, genau so wichtig: a state of play.

Fehlt der Spieltrieb und der kreative Impuls, empfinde ich das Bloggen als eine Last und eine bloße Pflichterfüllung. Es bringt mir keinen Mehrwert. Entsprechend unterschiedlich sind die Resultate. Entsprechend oft denke ich darüber nach, diese Seite zur members-only-area zu exklusivieren.

Anfangs hat mich die Idee gereizt, dieses Portfolio halbwegs ernsthaft als Content-Strategie-Blog zu betreiben und damit gleichzeitig das didaktische Konzept hinter dem Modul auszuprobieren: Die Reflektion des Gelernten, die Demonstration seiner Anwendung und der offene Diskurs mit den anderen lieben Menschen, die mit mir die Content-Strategen-Abrichtungsanstalt in Graz besuchen.

Bis heute ist mir das nicht gelungen. Nein, es ist sogar viel schwieriger geworden. Reflektieren braucht Raum. Spieltrieb braucht Raum. Schreiben braucht Raum.
Breaking News: Berufsbegleitend studieren lässt, meistens, keinen Raum. Die Fülle der Tasks des dritten Semesters geriet seinerseits oft zur bloßen Pflichterfüllung und ließ kaum eine tiefere Auseinandersetzung mit ihren Inhalten zu. Man blieb an der Oberfläche.

Das hier ist ein Blog. Seinem Autor, es fehlt ihm die strukturelle Möglichkeit des Bloggens. Als Pflichterfüllung zu schreiben über andere Pflichterfüllungen, das funktioniert für mich nicht gut. Es heißt also: Warten auf Spieltrieb, warten auf Raum, wie warten auf Godot. Vielleicht kommt er ja im nächsten Semester.  

Kommentare

Philipp sagt:

Soooo schön und so wahr 🙂

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